In meiner Arbeit geht es nicht nur um den finanziellen Aspekt, sonder vor allem um die wertvolle Verbindung zu den Menschen, die ich betreue. Meine Reise begann in der Slowakei, wo ich als Pflegekraft in einem Heim die Verantwortung für 14 Patienten übernahm. Tägliche und nächtliche Dienste, oft alleine in der Nacht, forderten mich in vielerlei Hinsicht heraus. Besonders der Verlust meines ersten Patienten hat mich tief geprägt.
In der Slowakei war die Arbeit unter schwierigen sozialen und finanziellen Bedingungen eine harte Schule. Doch was ich in Erinnerung behalte, sind die Geschichten der Menschen, die ich betreute. Geschichten von Seelen, die in einem Körper leben, der nicht mehr das leisten kann, was er früher konnte. Das ist der natürliche Lauf des Lebens. Wir alle werden irgendwann an diesen Punkt kommen.
Nach sieben Jahren in der Slowakei zog ich nach Österreich, wo ich 2 Jahre 24-Stunden, und nunmehr 10 Jahren stundenweise Pflegekraft tätig bin. Dabei habe ich nicht nur ältere Menschen betreut, sondern auch Familien und Kinder, darunter ein Kind mit utismus und eines mit mehreren Behinderungen. In dieser Zeit konnte ich viel Erfahrung sammeln und mein Angebot weiter ausbauen.
Vor drei Jahren, nach vielen Herausforderungen, wurde ich Mutter eines wunderbaren Sohnes, den ich gemeinsam mit meinem Mann großziehe. Unsere Familie ist untrennbar verbunden mit unseren Katzen Mia und Charles sowie dem Cocker Spaniel Wolfgang, der meiner Schwester gehört. Unsere Katzen reisen mit uns überall hin - sei es zu unseren Urlauben in Kroatien oder sogar zu unseren Skiausflügen in die Berge, ohne Ausnahme jedes Jahr.
Nach der Karenz entschloss ich mich, die Pflege auf eigene Faust weiterzuführen. Die Zusammenarbeit mit Agenturen ist nicht immer das, was eine echte, vertrauensvolle Beziehung zwischen Betreuerin und Klient erfordert. Ich bin hier, um meine Präsenz dort einzubringen, wo sie gebraucht wird - mit Verstand, Verantwortung und Engagement.
Während meiner Arbeit in der Pflege habe ich immer wieder erlebt, wie wichtig es ist, mit
voller Achtsamkeit und Präsenz bei den Patienten zu sein. In meiner bisherigen Laufbahn hatte ich die Gelegenheit,
Leben zu retten - einmal durch die Durchführung des Heimlich - Manövers bei einem Patienten, der in akuter
Lebensgefahr war.
Darüber hinaus war es mehrmals nötig, rasch den Rettungsdienst zu verständigen – eine Erfahrung,
die mir gezeigt hat, wie wichtig es ist, auch kleine Veränderungen im Verhalten oder Zustand
wahrzunehmen und angemessen zu reagieren.
Es ist diese DaSein - Achtsamkeit, die Pflege wirklich bedeutsam macht. Pflege ohne diese
Präsenz ,
ohne Interesse an der Person hinter der Krankheit, ist nicht wirlich Pflege.
Daher habe ich mich dazu entschieden, meine eigene Pflegephilosophie zu entwickeln - eine, die nicht
nur ein Beruf, sonder eine echte Berufung ist.